Warum sollte ich eine Mann zu Mann Tantra-Massage buchen, und was ist
der Unterschied zu einer Frau zu Mann Tantra-Massage?
– ein Artikel von Moritz, unserem männlichen Kollegen –
Wenn ein Mann darüber nachdenkt, eine Tantramassage mit einem Mann als
Massierenden zu buchen, können unterschiedlichste Gedanken, Empfindungen
und Vorurteile laut werden:
Gibt es überhaupt einen Unterschied zu einer Frau als Massierenden?
Bin ich mit diesem Wunsch jetzt bi- oder homosexuell?
Was würden Andere darüber und über mich denken? Kann ein Mann auch so
achtsam und absichtslos massieren, so liebevoll sein wie eine Frau?
Ich stelle hier einfach mal in den Raum: Manche Männer gehen lieber zum
Urologen statt zu einer Urologin. Und bei einer Tantra-Massage ist es
gerade umgekehrt – aber warum?
Bei einem männlichen Urologen fällt es leichter, über Probleme,
Erektionsprobleme/vorzeitige Ejakulation zu sprechen als bei einer Urologin.
Genauao bietet eine Tantra-Massage, welche von einem Mann geleitet wird,
eine geringere Hemmschwelle, über Probleme wie die oben beschriebenen zu
sprechen als bei einer weiblichen Kollegin. Auch hier ist die Scham
geringer, Emotionen, Gefühle zu zeigen und loszulassen als bei einer
Tantra-Kollegin – denn im Kopf ist der Mann vielleicht immer stark, darf
seine Gefühle nicht zeigen und muss immer leisten! Was ist, wenn keine
Erektion entsteht? Vor einer Frau darüber zu sprechen ist vielleicht ein
Unding – aber wenn dies vor einem männlichen Masseur passiert, ist dies
nicht „so schlimm“.
Ja, ein männlicher Masseur ist genauso achtsam, liebevoll und
absichtslos wie eine weibliche Masseurin. Und wenn bei der Massage
Empfindungen von Lust entstehen, ist auch dies richtig – denn es sind
allein Ihre Empfindungen/Sexualität – und für alle Gefühle, Empfindungen
und Emotionen ist hier der Raum; und keinesfalls stellt dieses Erleben
die eigene geschlechtliche oder sexuelle Identität in Frage.
